Alternative Investments ergänzen das Anlageportfolio und sollen dafür sorgen, dass mit Sicherheit eine Rendite erreicht wird. Was muss dafür getan werden?
Alternative Investments: Einfach nur in Immobilien investieren?
Als alternative Investments werden alle Anlagemöglichkeiten bezeichnet, die sich nicht um Aktien und Anleihen drehen, die also keine traditionelle Geldanlage sind. Neben Rohstofffonds, Private Equity und Hedgefonds gehören auch Immobilien zu den alternativen Investments, die teilweise durch komplexe Finanzinstrumente gesteuert werden.
Sie sind nicht für jedermann geeignet, denn welche Privatperson kennt sich schon mit Leerverkäufen oder speziellen Derivaten aus? Weitaus einfacher ist das Investment in Immobilien: Dabei handelt es sich um eine sehr beliebte Geldanlage, bei der längst nicht mehr nur sehr vermögende Investoren zu Geld kommen. Investiert wird vor allem in Wohnimmobilien, doch auch Gewerbeobjekte sind möglich.
War der Zugang zu dieser Investition lange Zeit für einen Normalbürger verschlossen, weil die Transaktionsgebühren so hoch waren, so ist dies heute nicht mehr der Fall. Im Gegensatz zu den früher üblichen offenen oder geschlossenen Immobilienfonds wird heute per Crowdfunding investiert, was kleine Beträge ermöglicht und dennoch eine gute Rendite bringt. Gebühren fallen je nach Anbieter nicht an. Das Geld ist sicher angelegt und es bedarf keiner umfassenden Strategien, um erfolgreich zu sein.
Alternative Investments sind auch dadurch gekennzeichnet, dass sie der Kontrolle durch den Staat nicht oder nur in geringem Maße unterliegen. Allerdings ist es möglich, dass die Geldanlage weniger transparent ist, die Risiken können sogar höher sein als bei traditionellen Anlagemöglichkeiten. Doch mit einem höheren Risiko geht die mögliche Rendite ebenfalls nach oben. Mit dem Begriff der alternativen Investments wird somit keine eigene Assetklasse bezeichnet, sondern es geht einfach nur um die Unterscheidung zu traditionellen Geldanlagen.
Alternative Investments: Diese Anlagemöglichkeiten gibt es
Innovative Investments sollen bei höheren Risiken eine bessere Rendite bringen. Gleichzeitig wirken sie nur ergänzend und sollen das traditionelle Anlageportfolio nicht ersetzen. Neben den bereits genannten Immobilien kommen auch Derivate als Alternative infrage. Dabei handelt es sich um sogenannte Terminmarktprodukte, die die Schwankungen der Kurse von Basiswerten nachvollziehen, dies jedoch in ungleich stärkerem Maße. Optionsscheine und Zertifikate sind beliebte Beispiele für Derivate.
Anleger profitieren teilweise sogar dann, wenn der Kurs sich negativ entwickelt, wenn in ein Derivat investiert wird, das für diesen Fall abgesichert ist. Mit einer sogenannten Put-Option erwirbt der Anleger das Recht, die Aktie zu einem bestimmten Zeitpunkt zu einem festen Preis zu verkaufen. Sollte die Aktie unter den Preis fallen, bringt dies den Gewinn für den Anleger.
Darüber hinaus sind folgende Anlagemöglichkeiten als alternative Investments möglich:
- Hedgefonds
Diese Fonds werden meist von Banken aufgelegt und durch einen Fondsmanager verwaltet. Die zugehörigen Strategien sind nicht selten sehr risikobehaftet, außerdem wird mit einem großen Fremdkapital spekuliert. Hebel-Zertifikate und risikoreiche Kursbewegungen stehen im Fokus und sollen den großen Gewinn bringen. Das Risiko des Verlusts ist hier sehr hoch. - Private Equity
Der Anleger investiert für eine bestimmte Zeit in Unternehmensanteile, wobei sowohl etablierte Firmen als auch Erfolg versprechende Start-ups gewählt werden können. Wird in klassische Unternehmen investiert, ist die Anlage zwar sicherer, der Erfolg allerdings weniger groß. Die Beteiligung an jungen Firmen verspricht deutlich mehr finanziellen Erfolg. Dafür ist bei Start-ups und Jungfirmen das Risiko des Verlusts größer. - Infrastruktur
Die Investition in Infrastrukturen zielt auf soziale oder ökonomische Projekte ab. Bei ökonomischen Projekten geht es beispielsweise um den Bau von Mautstraßen oder Schienen, um die Versorgung mit Wasser und Energie bestimmter Regionen oder um den Aufbau einer Kommunikationsinfrastruktur. Auch die erneuerbaren Energien bzw. eine Investition in diese fällt in den Bereich der Infrastruktur. Wird in die soziale Infrastruktur investiert, geht es um kulturelle Einrichtungen oder Einrichtungen für das Allgemeinwohl (z. B. Krankenhäuser). - Rohstoffe
Alternative Investments wie die Investition in Rohstoffe werden auch als Commodities bezeichnet. Hier wird auf die preisliche Entwicklung von Rohstoffen spekuliert. Das können Agrarprodukte ebenso sein wie Edelmetalle. Besonders beliebt ist dabei Gold als Investment. Damit die Risiken besser gestreut werden, ist die Investition in Fonds möglich. - Kryptowährungen
Diese alternativen Investments sind noch vergleichsweise jung, denn Ethereum und Bitcoin sind noch nicht lange auf dem Markt. Die Kursverläufe erweisen sich als extrem volatil und so mussten schon viele Anleger erfahren, dass diese Anlageklasse durchaus risikobehaftet ist. - Nischenanlagen
Der Bereich der Nischenanlagen lässt einen sehr kleinen Bereich vermuten, doch das ist nicht richtig. Seltene Weine und Oldtimer, Antiquitäten oder Kunst sind die dabei begehrten Anlageobjekte. Die zu erwartenden Renditen können hoch sein, dies erfordert allerdings ein wenig Geduld bei der Geldanlage.
Alternative Investments: Welche Vorteile bringen sie?
Momentan befinden sich alternative Investments auf einem Siegeszug, der nicht aufzuhalten scheint. Dies verwundert nicht, denn sie bringen jede Menge Vorteile mit:
- Hohe Renditen
Die Gewinnchancen sind für innovative Investments deutlich höher als bei anderen Anlageformen. Allerdings sollten auch die Risiken nicht vergessen werden, diese sind ebenfalls größer. - Geringere Volatilität
Traditionelle Geldanlagen gehen mit einem ständigen Auf und Ab einher. Schwankende Kurse hingegen können zu Unsicherheiten am Markt führen. Alternative Investments sind weniger volatil. - Transparenz
Alternative Investments bringen eine hohe Transparenz mit sich. Außerdem ist es möglich, bereits mit geringen Beträgen zu investieren. Aktien und Anleihen erfordern häufig mehr Eigenkapital und sind überdies wenig durchschaubar. - Crowdfunding möglich
Gerade Immobilien bieten die Chance, über das Crowdfunding zu investieren. Auch dabei werden nur kleine Beträge fällig, sie können individuell angepasst werden. - Zugänglich für alle
Alternative Investments sind für alle zugänglich, auch für private Investoren, die nicht auf das große Geld blicken können. Aktien und Anleihen sind häufiger institutionellen Anlegern vorbehalten bzw. Privatpersonen mit dem entsprechenden Eigenkapital.
Alternative Investments: Das spricht dagegen
Wichtig: Alternative Investments sind als Ergänzung des Anlageportfolios gedacht und sollten auch eine solche bleiben. In die risikoreichen Anlageklassen sollte somit nur ein Teil des Vermögens investiert werden und es ist auf ein gesundes Verhältnis zwischen Renditen und Risiken zu achten.
Nachteilig kann das hohe Risiko in jedem Fall sein, denn möglicherweise wird das gesamte Vermögen als verloren anzusehen sein. Daher muss gut abgewägt werden, in welches Asset investiert wird. Leider sind derzeit viele Produkte auf dem Markt, die eher undurchsichtig bis dubios sind. Anfänger investieren hier gern ihr Geld, weil genau diese Produkte sehr vielversprechend beworben werden.
Wer allerdings keine Ahnung von diesem Metier hat, sollte besser die Finger von derartigen Produkten lassen. Meist wird das Expertenwissen vorausgesetzt und nicht um alle Anlageprodukte kümmert sich aktiv ein Manager. Wer dennoch investieren will, sollte sich umfassend informieren und an mehreren Stellen beraten lassen sowie darauf hören, wenn zu alternativen Investments geraten oder abgeraten wird.
Dubiose Investmentangebote erkennen
Gerade die Finanzbranche scheint voller schwarzer Schafe zu sein und so sei allen Anlegern geraten, unbedingt genau hinzuschauen, ehe sie sich für alternative Investments entscheiden, wenn das nötige Fachwissen nicht vorhanden ist.
Hilfreich beim Erkennen von dubiosen Angeboten sind folgende Tipps:
- Keine Transparenz
Jeder Anleger sollte skeptisch werden, wenn keine konkreten Risiken der Geldanlage genannt werden. Alles scheint nur Friede, Freude, Eierkuchen zu sein? Vorsicht, damit wird meist nach Investoren gesucht, die Realität sieht dann ganz anders aus! - Kein Risiko
Angeblich ist die Rendite sehr gut, das Risiko aber minimal. Das passt nicht zusammen, wie jeder weiß, der in der Finanzbranche tätig ist. Werden hohe Renditen ohne Risiken versprochen, sollten diese Investmentmöglichkeiten ganz schnell ad acta gelegt werden. - Schnelle Entscheidung
Wenn auf eine schnelle Entscheidung für die Investition gedrängt wird, kann das nichts Gutes bedeuten. Denn wer sein Vermögen investieren möchte, sollte genügend Zeit bekommen, um die Angebote zu prüfen und gegebenenfalls zu vergleichen. Baut der Verkäufer Druck auf, ist das kein gutes Zeichen. - Kein Verständnis
Ein Anleger sollte genau wissen, worin er investiert und worauf er sich einlässt. Eine alte Weisheit aus der Investmentwelt besagt nicht umsonst, dass nur in verständliche Anlagen investiert werden sollte. Einfach blind Geld anzulegen, kann gut gehen. Muss es aber nicht und wird es in den meisten Fällen auch nicht! - Auslandsinvestition
Alles könnte so schön sein: Die Renditen werden in zweistelliger Höhe versprochen, die Risiken sind natürlich minimal. Dumm nur, dass das Geld ins Ausland wandert, wo es in einem Schneeballsystem landet. Der Verlust ist bei dieser Investition vorprogrammiert. - Tolle Versprechungen
Oft kommen sie per E-Mail ins Haus: die tollen Versprechungen, die hohe Renditen in gebrochenem Englisch versprechen. Nicht lesen, sondern löschen!
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